Manchmal verstecken sich echt böse Nachrichten ganz banal in Verwaltungstexten. So wie in der Nachweisung_UePL_III._Quartal_2020, über die heute am 08.12.2020 der Hauptausschuss der Stadt Voerde berät.
Es geht um „Haushaltsüberschreitungen im 3. Quartal“, also um Mehrausgaben, die nicht eingeplant waren und über die die Politik von der Verwaltung informiert wird. Konkret geht es um 40.000€ für die Beseitigung von „Todholz“. Begründet wird das mit der „diesjährigen Witterung“ und das ist eine schöne Umschreibung für „Folge der Dürre der letzten 3 Jahre“.
Denn wer diesen Sommer mal im Wald war, hat sehen können wie schlecht es um unsere Wälder bestellt ist. Das Bundesministerium für Ernähung und Landwirtschaft schreibt:
„Stürme, die extreme Dürre, überdurchschnittlich viele Waldbrände und Borkenkäferbefall – das hat den Wäldern in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren immens zugesetzt. Setzt sich die trockene Wetterlage fort, stehen die Wälder auch 2020 vor enormen Herausforderungen.“
Und das was wir hier in Voerde sehen ist:
Der Klimawandel kommt nicht – der Klimawandel ist da. Und er wird uns viele Leben und irre Summen kosten!
40.000€ klingt erst mal nicht so viel, wenn man sich ansieht, wie viel Geld die Öffentliche Hand manchmal raushaut. Aber wir reden hier von 40.000 mehr als geplant und da sind wir schon bei 113.250€. Und das in einer Stadt, die in der Haushaltssicherung ist, worunter alle möglichen Einrichtungen und Bräuche leiden müssen.
Natürlich können jetzt die Konservativen wieder um die Ecke kommen und schreien: „ES GIBT KEINEN KLIMANOTSTAND!!!!EINSEINSELF“. Wir können aber auch einfach den Tatsachen ins Auge sehen:
Es geht nicht mehr um die Frage ob. Es geht nur noch um die Frage: „Wie schlimm?“
Aber, um auch mal Licht ins Dunkel zu bringen: Es gibt tatsächlich auch gute Nachrichten, weil Voerde z. B. deutliche Erfolge bei der Einsparung von CO2-Emissionen zu vermelden hat. Dazu werden wir Euch die Tage ein neues Video hochladen 🙂
Und das zeigt dann: Wir können viel bewegen. Wir müssen nur wollen.
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Titelbild: Adobe Spark
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